Der Amadeus und seine acht Großartigkeiten!
Böse, aber statistisch richtige Gedanken zum Amadeus 2015!
Die beste Nachricht zuerst: Mozart nannte sich selbst meist Wolfgang Amadé Mozart, deswegen kann er glücklicherweise nicht in Zusammenhang mit folgendem Preis gebracht werden: „Die Amadeus Austrian Music Awards sind der wichtigste österreichische Musikpreis und somit der führende Event der österreichischen Musikszene“ (Eigendefinition auf der Homepage des Amadeus Austrian Music Awards).
Großartigkeit 1:
Bei den internationalen Popacts halten sich männliche und weibliche Darsteller in etwa die Waage, wobei in den USA die Frauen sogar dominieren dürften. Nicht so in Österreich, im Lande der Toleranzavantgarde!. Beim Amadeus 2015 geht also KEIN EINZIGER von 18 (!) Preisen an eine weibliche Künstlerin. So etwas muss man erstmals verdauen! Von den 115 Jurymitgliedern sind lediglich 23 Frauen, wir reden von einem Prozentsatz von 20%!! Zusätzlich staune ich nicht schlecht, wer da so alles in der Jury sitzt! Dass da niemand freiwillig zurücktritt. Soo eitel meine Herren?
Gabalier wirft man vor, dass er „altvaterisch“ und nicht kompartibel mit der heutigen modernen, offenen und toleranten Gesellschaft sei. Selber produziert man aber Männerbündelei in einem so antiquierten Stil, an dem sogar die FPÖ ihre Freude haben müsste!
Großartigkeit 2:
Und jetzt halte man sich fest: Künstlerin des Jahres ist ein Mann, nämlich Tom Neuwirth, alias Conchita Wurst!
Großartigkeit 3:
Klassik? Ist das das, bei dem man sich im Musikunterricht gelangweilt hat? Und gibt’s von denen überhaupt welche in Wien? Sind das die, die noch so altmodisch sind und üben? D e r österreichische, wenn nicht sogar weltgrößte Musikevent wäre das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Diesbezüglich könnte vielleicht ein bißerl Selbsteinschätzung nicht schaden.
Großartigkeit 4:
Jazz, wie bitte? Existiert diese Musik überhaupt noch? Eine eigene Kategorie? Never, interessiert ja eh niemanden! Lebenswerkpreis an Zawinul? Was hat der noch gleich gemacht?
Großartigkeit 5:
Neue Volksmusik? So was gibt’s tatsächlich? Aber wozu braucht es das, wenn es doch den volkstümlichen Schlager gibt?
Großartigkeit 6:
Wienerlied? Hamma net, brauch ma net! Etc..etc..
Großartigkeit 7:
Einen ähnlich gelagerten Preis gibt es übrigens auch in der Schweiz, der sich dort ebenfalls höchst präpotent Swiss Music Award nennt und vorgibt, es drehe sich alles um Schweizer Popmusik.
Großartigkeit 8:
Aber das Rezept ist haargenau dasselbe wie in Österreich: alles, was irgendwie in die Nähe von Musizieren, Kreativität oder Originalität kommt, wird gnadenlos ausgeschlossen, damit man „unter sich bleibt“. Wirkliche Musiker werden als Bedrohung gesehen, denn sie könnten die Popindustrie beim Geldverdienen stören.
Raum für Notizen:................................................................................................................................................
mathias rüegg
der nächste Blog erscheint am 15. April und wird bestimmt nur über Positives berichten..:-)