to blog or not to blog # 19, 17.03.2015

Jazz is (not) dead..

According to Nielsen‘s 2014 Year-End Report, jazz is continuing to fall out of favor with American listeners and has tied with classical music as the least-consumed music in the U.S., after children’s music.*Both jazz and classical represent just 1.4% of total U.S. music consumption a piece. However, Classical album sales were higher for 2014, which puts Jazz at the bottom of the barrel. This continues an alarming trend that has seen more and more listeners move away from jazz every year. Album sales have long been a key measure of the popularity of individual genres, and year after year jazz album sales continue to fall. In 2011, a total of 11 million jazz albums (CD, cassette, vinyl, & digital) were sold, according to BusinessWeek. This represents 2.8% of all music sold in that year. However, just a year later, in 2012, that percentage fell to 2.2%. It rose slightly to 2.3% in 2013 before falling once again to just 2% in 2014.

That 2% represents just 5.2 million albums sold by all jazz artists in 2014. In comparison, the best-selling artist of 2014, Taylor Swift, sold 3.7 million copies of her latest album ‘1989’ in the last 2 months of 2014 alone.Almost 30% of all music consumed in the U.S. was classified as Rock, making it the most popular genre in the U.S. for 2014; followed closely by Hip-Hop/R&B (17.2%), Pop (14.9%), and Country (11.2%).

... But the fact remains that new listeners are not engaging jazz music as they once did while long-time jazz listeners have demonstrated behaviors that result in them ignore many new releases, even by established artists. Another dangerous trend emerges when you separate the digital album sales numbers. Shockingly, Jazz was the only genre to have its digital album sales decline, year-on-year, between 2011 and 2012. And more recently, even though the use of on-demand streaming services like Spotify grew by 54.5% between 2013 and 2014; jazz music represented just 0.3% of all music streamed during the same period.
aus: The Jazzline

Die Hochblüte des Jazz als weltweite Unterhaltungsmusik, der Popular Music, dauerte solange an, als man zu der Musik tanzen konnte, wollte und durfte. Also in den 2oer Jahren, im Jazz Age und dann in den 30ern, in der Swing-Ära, die sich aber noch bis in die Nachkriegszeit hinzog, als Glenn Millers Sound das Symbol für Befreiung und Freiheit wurde.  Parallel entstand in N.Y.C anfangs der 40er Jahre im Mintons Playhouse unter der Ägide von Thelonious Monk, Dizzy Gillespie und Kenny Clarke der Bebop, einer neuen virtuosen und künstlerisch hochstehenden Weiterentwicklung des Swing, gegen dessen Kommerzialisierung sich eine neue Generation von jungen zornigen Schwarzen wandte. Da diese Musik kaum mehr tanzbar war, begann die große Masse sich langsam vom Jazz abzuwenden. Das weiße Publikum Richtung Rock around the Clock und das schwarze Richtung Rhythm & Blues. Nur noch die echten Jazzliebhaber waren bereit, den virtuosen Bebop-Musikern auf ihren verschlungenen Pfaden zu folgen, aber das war noch immer eine sehr große Zahl von Musikliebhaber. Und es war hip, bzw. cool, Jazzfan zu sein. In Paris scharten sich die Existentialisten um Miles Davis und der amerikanische Jazz war auf allen Bühnen der Welt zu Gast. Der Hardbop in den 50ern wurde wieder etwas hörerfreundlicher und das Label Blue Note mutierte zum Star  unter den Jazz-Schallplattenlabels. In den 60er Jahren wurde dann der Free-Jazz entdeckt, der dann bald darauf nach Europa überschwappte und sich wie eine Epidemie verbreitete. Parallel dazu eroberten die Beatles und die Rolling Stones die USA und das Zeitalter des Pop war damit angebrochen. In Europa erlebte der Free-Jazz anfangs der 70er eine wahre Hochblüte, in der eine Vielzahl von Jazzfestivals entstanden ist. Doch die Begeisterung ließ bald nach, vor allem das weibliche Publikum kehrte dem immer intellektueller, destruktiver und unhörbar werdenden Free-Jazz den Rücken zu und konnte noch kurze Zeit mit Fusionsmusik, zu der man wieder tanzen konnte, bei Laune gehalten werden. In den goldenen 80er -Jahren, als die Postmoderne in den Jazz Einzug hielt, bäumte sich der Jazz ein letztes Mal gegen seinen Untergang auf. Danach folgte eine weltweite Verschulung des Jazz, das Teaching-Business entstand. Ab sofort wurde hauptsächlich akademisch gelangweilt, an das Publikum wurde kaum mehr gedacht. Gleichzeitig begann ein ungeahnter Triumphzug der elektronischen Musik, deren einziges Ziel es ist, die Gehirne aus- und die tanzenden Massen gleichzuschalten. Parallel dazu erzeugte die Popmusik eine Goldgräberstimmung, die alle und alles zu erfassen begann und alles, was nicht laut dröhnend daher kommt, erstickt. Daneben bleibt nicht mehr viel Platz für leisere und gehaltvollere Töne, die immer mehr zum Geheimcode von denen werden, die sich der globalen musikalischen Uniformiertheit zu entziehen versuchen.
Auf der anderen Seite: im 19.Jahrhundert war Barockmusik praktisch nicht vorhanden und J.S.Bach ein Fremdwort. Ein Jahrhundert später war wieder alles anders. Und McDonalds ist schließlich auch nicht in Stein gemeißelt..:-)

mathias rüegg
Fazit: ohne Tanz keine Popularität!

Der nächste Blog folgt am 1.April

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